EINE
KURZE
EINFÜHRUNG
A
BRIEF
INTRODUCTION
DANIEL JANIK
Hochschule für Bildende Künste Braunschweig
bei / with
Vorwand
Mein Interesse gilt der Forschung des 19. Jahrhundert, dessen Erkenntnisse die westliche Welt bis heute geprägt haben.(1) Dabei liegt mein Fokus nicht auf den großen Innovationen sondern auf den damaligen Nebenschauplätzen.
Forschung die nie ihre Ziele erreicht hat und die Welt nie verbessern wird, deren poetische Ansätze jedoch eine Schönheit besitzen, der in unserer fragmentierten Welt schwerlich wieder zu finden ist.(2)
Versuche das Übernatürliche zu verwissenschaften und Thesen die bis heute in Semesterapparaten großer Universitäten stehen haben schon immer meine Aufmerksamkeit erregt.
Richard Buckminster Fullers Prognosen und Raymond Kurzweils Interpolationen interessieren mich ebenso wie die Geschichten des 20. Jahrhunderts als alles möglich schien(3). Ich mag die Gauner der Naturwissenschaft.
Einige Jahre nach seinem Buch „Bedienungsanleitung für das Raumschiff Erde“(4) hat Fuller postuliert, dass man (mit Leichtigkeit) ca. 25 Jahre in die Zukunft sehen kann(5) und Kurzweil hat zur Jahrtausendwende das Jahr berechnet ab wann das Gehirn in einen 1000 $ PC passt(*6). Nach den technischen und damit gesellschaftlichen Entwicklungen nach der Freigabe des Internet und der Wandlung ins digitale was man vielleicht ab 1995(*7) grob verrotten kann würden heute nur wenige Thesen auf eine solche Weise aufstellen.
Und damals waren Wissenschaftler die an extrateresitsches Leben glaubten schlicht Spinner. Spinner gibt es immer noch, aber u.a. dank der Hubble Mission(*8) widerlegt die Wahrscheinlichkeitsrechnung immerhin unsere Einzigartigkeit.
Diese Widersprüche und vor allem meine eigene Falsche/ Verzerrte Sicht auf die Welt lassen mich immer wieder staunen und beschreiben das Triebmittel für meine Versuche.
Für die Arbeiten
In den hier beschriebenen Arbeiten habe ich mich meinem privaten Kosmos gewidmet und versuche Objekte und Versuchsanordnungen zu schaffen die affirmativ und spielerisch Fragen und Vorstellungen verhandeln die oberhalb meiner Kompetenzen liegen und natürlich fragmentarisch enden…
Die Titel sollen nicht übersetzt werden – Hier eine Ausnahme zum besseren Verständnis / Titels must not be translatet – This is an exception due Unterstanding the Issue.
University of Art, Braunschweig
Raimund Kummer
Bogomir Ecker
Thomas Huber…
Pretext
My interest lies in the Research of the 19th Century, witch achievements shaped the western World until today. Whereby my Focus sticks at the sideshows of that era.(1)
Research that never achieved their goals nor made improvements to the world witch poetic approaches internalize a beauty are hardly impossible in our fragmented times.(2)
Attempts to scientivize the supernatural and assumptions that are still in libraries of honorable Universities have always raised my attention.
Richard Buckminster Fullers predictions and Raymond Kurzweils interpolations are useable issues of our Time. Not at least – I like the tricksters of natural science – liberal arts means collecting and classifying things witch could be done tomorrow.
A few years after his book „Instruction Manual for Spaceship Earth“(4) Fuller postulated that one can see (with ease) about 25 years into the future(5) and Kurzweil at the turn of the millennium calculated the year when the brain would fit into a $1000 PC(*6). After the technical and thus social developments after the release of the Internet and the change to digital, which one can perhaps roughly rot from 1995(*7), only a few theses would be put forward in such a way today.
And back then, scientists who believed in extraterrestrial life were just weirdos. Weirds still exist, but thanks to the Hubble Mission(*8), among other things, the theory of probability refutes our uniqueness.
These contradictions and above all my own wrong / distorted view of the world amaze me again and again and describe the driving force for my experiments.
For the Works
In the works described here I have dedicated myself to my private cosmos and try to create objects and experimental arrangements that negotiate affirmatively and playfully questions and ideas that are beyond my competence and of course end up fragmentary…
The titles should not be translated – Here is an exception for better understanding / Titles must not be translated – This is an exception due to Understanding the Issue.
Prototyp zur Rückführung von Himmelskörpern
Meteorit, 1,67 KG,
98% Eisen, Kobalt, Nickel
Campo del Cielo, Argentinien
Vermutlicher Einschlag: 5000 v.u.Z.
Mein Interesse an Meteoriten begann Anfang 2013 als mathematisch Bewiesen werden konnte,
dass „Apophis“ – Ein auch Dinosaurier erschreckender Asteroid 2029 nicht auf der Einschlagen wird und nur sehr nah an unserer Heimat vorbei rasen wird. Künstlerisch wurde die Geschichte dann spannend als Wissenschaftler ernsthaft überlegten eine Seite des Asteroiden weiß zu streichen. Hierdurch würde die Wärmestrahlung in Sonnennähe die Kollisionsbahn im Notfall ändern ohne nukleare Fantasien zu befriedigen. So entstand aus der Sache ein Bild für mich.
Übertrieben formuliert hat der Gedanke, dass einmal etwas Gemaltes die Menschheit vor der Auslöschung bewahren könnte etwas sehr tröstliches für einen Künstler
Ende 2013 erwarb ich dann einen 1,67 Kilogramm schweren Eisenmagnet vom „Campo del Cielo“ in Argentinien. Ein Objekt, dass vor 7000 Jahren vermutlich Teil eines größeren Einschlags war.
Nach mehreren Versuchen den Richtigen Umgang mit meinem Himmelskörper zu finden beschloss ich ihm eine Art zu Hause zu bauen. Was schwierig ist, das seine Heimat das Nichts ist.
Mein Ausweg bestand darin ihm anstatt eines Orte wenigstens den Weg dahin zu bauen.
Die Arbeit hat die Anmutung einer Röhre aus 8 Elementen, ähnlich der acht Planeten unseres Sonnensystems. Ummantelt ist diese Röhre mit einer frakmentarischen Skizze der Erdoberfläche als Ausgangspunkt und drei Aufgezeichneten Routen die den Meteoriten aus dem Sonnensystem führen würden sobald man ihn hindurch wirft.
In der Vorstellung wäre er danach auf dem Weg zum Kuipergürtel seiner wahrscheinlichen Heimat. Bei dieser Vorstellung soll es bleiben…
Prototype for Returning Heavenly Orbs
Meteorite, 3.68 lbs,
98% Iron, Cobalt, Nickel
Campo del Cielo, Argentinia
Probable impact: 5000 BCE
My interest in meteorites began in early 2013 when it was mathematically proven that
that „Apophis“ – an asteroid that scares dinosaurs too, will not hit the 2029 and will only race very close to our homeland. The story then became artistically exciting when scientists seriously considered painting one side of the asteroid white. In this way, the thermal radiation in the vicinity of the sun would change the collision trajectory in an emergency without satisfying nuclear fantasies. That’s how a picture came about for me.
To put it bluntly, the idea that something painted once could save humanity from extinction is something very comforting for an artist
At the end of 2013, I acquired an iron magnet weighing 1.67 kilograms from “Campo del Cielo” in Argentina. An object believed to have been part of a larger impact 7000 years ago.
After several attempts to find the right way to deal with my celestial body, I decided to build it a kind of home. What is difficult is that his homeland is nothing.
My way out consisted in at least building a path to him instead of a place.
The work has the appearance of a tube made up of 8 elements, similar to the eight planets in our solar system. Encased in this tube is a fragmentary sketch of the Earth’s surface as a starting point and three recorded routes that would take the meteorite out of the solar system once thrown through it.
In the imagination he would then be on his way to the Kuiper belt – his likely homeland. It should stay with this idea…
Brockenspectre
Neuere Post-Astronautik
Der Hotelier, Schriftsteller und verurteilte Versicherungsbetrüger Erich von Däniken hat es in den Sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts geschafft einem Millionenpublikum zu vermitteln, dass alles, was in der Vorgeschichte erschaffen wurde und noch keine Erklärung durch moderne Untersuchungen gefunden hat nicht von Menschen erbaut wurde. Dazu muss man einwenden, dass Däniken eine bestechende Rethorik benutzt die niemals im imperativ sagt, dass es so gewesen ist sondern allenfalls Fragen hinter Einader reiht die in die offenen Wunden des Wissens zielen und in Kombination suggerieren dass was wir als Götter bezeichnen würden Raumfahrer von anderen Gestirnen waren und letztlich als Paten der frühen Menschheit auftraten.
Diese Vermischung, deren Schlussfolgerung erst vom Leser im Kopf zu einem Glauben zusammengeführt wird und sich dort verwurzelt war der Kern einer Überlegung während der Pandemie, in der der Schreibtisch die Welt sein musste, eine fiktive Reise in das Mittelgebirge Harz, südlich meiner Heimat zu unternehmen um zu versuchen den Brocken-Geist zu fangen.
Abseits der örtlichen Volksmärchen ist die Erscheinung des Brocken-Geist ein Phänomen der tiefstehenden Sonne während einer nebligen Tageszeit. Steht eine Person nun mit der Sonne im Rücken auf einer Flur, so wirken seine Extremitäten überprpotional lang und ängstigen den Betrachter.
Dieser optische Effekt wurde von deutschen Filmemachern nach Hollywood exportiert und ist neben dem „Dutch-Angle“ eines der letzten Fragmente einer stark deutsch geprägten Filmvolabualr, was aus besten Gründen redigiert wurde.
Durch Hollywood ist diese Kameraeinstellung im Kollektiven Gedächtnis präsent, man muss nicht einmal Horrorfilmfreund sein.
Das ermöglichte mir spielerisch eine Falle zu konstruieren, ohne eine Funktion beweisen zu müssen.
In the 1960s, the hotelier, writer and convicted insurance fraudster Erich von Däniken managed to convey to an audience of millions that everything that was created in prehistory and has not yet found an explanation through modern research was not built by humans. One has to object that Däniken uses a captivating rhetoric that never imperatively says that it was like that, but at most questions behind each other that aim at the open wounds of knowledge and in combination suggest that what we would call gods were space travelers from other stars and ultimately acted as godfathers of early mankind.
This mixture, the conclusion of which is only brought together by the reader in the head to form a belief and is rooted there, was the core of a consideration during the pandemic, in which the desk had to be the world, to undertake a fictional journey to the Harz mountains, south of my home, to try to catch the Brocken spirit.
Away from local folk tales, the appearance of the Brocken Ghost is a low sun phenomenon during a foggy time of day. If a person stands in a corridor with the sun behind them, their extremities appear disproportionately long and frighten the viewer.
This optical effect was exported to Hollywood by German filmmakers and, along with the „Dutch Angle“, is one of the last fragments of a film volume with a strong German influence, which was edited for the best of reasons.
Through Hollywood, this camera angle is present in the collective memory, you don’t even have to be a horror film fan.
This enabled me to playfully construct a trap without having to prove a function.
Boiler Beach / A Large Crack
2008 bin ich zu Neuseelands Nordinsel gereist um mir die Vulkaninsel „White Island“ anzuschauen.
Im Vorfeld hatte ich länger über eine Theorie recherchiert, die mir sehr abwegig erschien. Sie stammt aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert und postulierte, dass die Erde wächst.
Bis sich (erst) in den 60er Jahren des 20. Jahrhundert vollends die Theorie der Plattentektonik durchgesetzt hatte gab es doch immer wieder neue Versuche diese Theorie in den wissenschaftlichen Diskurs zu bringen. Anfangs war sogar Alfred Wegener von dieser Möglichkeit angetan.
Heute ist diese Vorstellung zwar weitgehend obsolet, steht aber noch mit ein paar Zeilen in Semesterapparaten wie z.B. beim Studiengang Geologie der Humboldt Universität, Berlin.
Damals wie heute fasziniert mich die Diametralität der Wissenschaft, die sich das Objektive auf die Fahnen geschrieben hat und der Kunst alles subjektive überlässt.
Das vermeintliche Szenario von White Island:
„Anfang 1933 leitete der Geologe Samuel Warren Carey ein Experiment im Krater der neuseeländischen Vulkaninsel Whakaari. Ziel war die von Otto Hilgenberg postulierte Theorie der Erdexpansion zu belegen, genauer ob deren Ausdehnung nur das Volumen oder auch die Masse betrifft.
Während des Aufenthalts im Krater brachte ein Versorgungsschiff alle zwei Wochen Wasser, Lebensmittel und Ausrüstung auf die Insel. Ohne eine Möglichkeit anzulegen, läutete man vom Schiff eine Glocke und wartete, dass die Forscher mit einem Ruderboot von der Insel kamen. Ende Januar 1933 kam niemand.
Als Acht Tage später Unterstützung vom Festland die Insel erreichte musste man feststellen, dass eine Eruption die gesamte Mannschaft inklusive Camp verschüttet hatte.
Die Versuche von Carey wurden nicht wieder aufgenommen.
In 2008 I traveled to New Zealand’s North Island to see the volcanic island „White Island“.
In the run-up I had researched a theory for a long time that seemed very absurd to me. It dates from the late 19th century and postulated that the earth is growing.
Until (only) in the 1960s the theory of plate tectonics was fully accepted, but there were always new attempts to bring this theory into scientific discourse. At first even Alfred Wegener was impressed by this possibility.
Today this notion is largely obsolete, but there are still a few lines in course reserves, e.g. in the geology course at the Humboldt University in Berlin.
Then as now, I am fascinated by the diametricality of science, which is committed to the objective and leaves everything subjective to art.
The supposed scenario of White Island:
„At the beginning of 1933, the geologist Samuel Warren Carey conducted an experiment in the crater of the New Zealand volcanic island of Whakaari. The aim was to prove the theory of earth expansion postulated by Otto Hilgenberg, more precisely whether the expansion only affects the volume or also the mass.
During the stay in the crater, a supply ship brought water, food and equipment to the island every two weeks. Without being able to moor, the ship rang a bell and waited for the explorers to come from the island in a rowing boat. At the end of January 1933 nobody came.
When support from the mainland reached the island eight days later, it was found that an eruption had buried the entire crew including the camp.
Carey’s trials were not resumed.
Fußnoten
- Massenmedien, Anatomie des Menschen…
- Im 20ten Jahrhundert setzte sich zunehmend die Einteilung der Disziplinen ein immer kleinteiliger werden Fachbereiche durch, die es erlaubten Fragen noch intensiver zu durchdringen. Dazu muss ich schreiben, dass ich in den 90iger Jahren aufgewachsen bin als die Bildgebung noch nicht so universell war wie heute. Unter anderem dadurch hatten die einzelnen Spezialisten mehr und mehr das Problem globale Perspektiven einzunehmen. Auch wenn diese Problematik sich verschoben und gemildert hat ist der Versuch einer Mondperspektive immer noch prägend für mich.
- Gaya Bewegung, Limits of Groth, Spacerace, Erich v. Däniken …
- Operating Manual for Spaceship Earth. Southern Illinois University Press, Carbondale und Edwardsville 1969
- BF Interview suchen
- Vielleicht: Homo S@piens. Econ Tb., 1999, ISBN 3-462-02741-7 (englisch: The Age of Spiritual Machines.)
- www und digitalvideo
- https://de.wikipedia.org/wiki/Hubble-Weltraumteleskop / https://en.wikipedia.org/wiki/Hubble_Space_Telescope, Limits to Growth.
Footnotes
Mass media, human anatomy…
In the 20th century, the division of the disciplines into ever more fragmented departments, which allowed questions to penetrate even more intensively, prevailed. I have to write that I grew up in the 90s when imaging wasn’t as universal as it is today. As a result, among other things, the individual specialists increasingly had the problem of taking on global perspectives. Even if this problem has shifted and alleviated, the attempt at a lunar perspective is still formative for me.
Gaya Movement, Limits of Groth, Spacerace, Erich v. Danish …
Operating Manual for Spaceship Earth. Southern Illinois University Press, Carbondale and Edwardsville 1969
Search BF interview
Maybe: Homo S@piens. Econ Tb., 1999, ISBN 3-462-02741-7 (English: The Age of Spiritual Machines.)
www and digital video
https://de.wikipedia.org/wiki/Hubble-Weltraumteleskop / https://en.wikipedia.org/wiki/Hubble_Space_Telescope, Limits to Growth.